Schweiz: Jahresübersterblichkeit nahe null

Schweiz: Kumulierte Gesamtsterblichkeit im Vergleich zum Erwartungswert, 2010 bis 2020 (BFS).
Die Schweiz befindet sich seit Woche 17 in einer relativen Untersterblichkeit. Die kumulierte Jahresübersterblichkeit dürfte bis Ende Juli voraussichtlich den Nullwert erreichen und damit unter den meisten Grippewellen der letzten zehn Jahre liegen (siehe Grafik unten).
Der Grund für die vergleichsweise geringe Gesamtsterblichkeit ist der milde Grippewinter sowie das sehr hohe Medianalter der Corona-Todesfälle, das mit 84 Jahren über der Schweizer Lebenserwartung liegt. 50% bis 75% der Todesfälle erfolgten in Pflegeeinrichtungen.
Der Schweizer Lockdown kam – wie in den meisten Ländern – erst nach der Infektionswelle von Mitte März und war aus epidemiologischer Sicht mithin wirkungslos oder – aufgrund der allgemein­medizinischen Unterversorgung – sogar kontraproduktiv.
In den letzten Wochen wurde die Testaktivität in der risikoschwachen Allgemeinbevölkerung stark ausgeweitet und die Anzahl der positiven Tests damit leicht angehoben. Die Positivenrate liegt indes weiterhin bei unter einem Prozent und damit im Bereich der PCR-Falschpositivenrate.
Im nordischen Vergleichsland Schweden, das der Corona-Pandemie ohne Lockdown und ohne Maskenpflicht begegnete, liegt die kumulierte Gesamtsterblichkeit derzeit 3.6% unter dem bevölkerungs­angepassten langjährigen Mittel und im Bereich einer mittleren Grippewelle.
Siehe auch: Fakten zu Covid-19 und Zur Behandlung von Covid-19

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