Der deutsche Mediengigant Axel Springer (BILD, Die Welt, etc.) gewinnt auch in der Schweiz zunehmend an Einfluss. Bereits 1999 wurde die Handelszeitung übernommen, 2007 folgten u.a. die Bilanz und der Beobachter. 2014 wurde eine umfangreiche Kooperation mit Blick-Verleger Ringier publik, und 2015 der Einstieg in die Werbeallianz Admeira mit Ringier, Swisscom und der SRG.
Als angelsächsische Lizenzgründung von 1946 ist Axel Springer – wie die meisten deutschen Leitmedien – bis heute tief in den US-Machtstrukturen verwurzelt. So war Konzernchef Mathias Döpfner Mitglied im Beirat des U.S. Council on Foreign Relations (CFR), und der langjährige BILD-Chef Kai Diekmann ist Vorstandsmitglied der amerikatreuen Atlantik-Brücke, in der viele der bekanntesten Medienleute Deutschlands vereinigt sind (siehe Infografik).
Springer-Journalisten sind zudem vertraglich verpflichtet, das »transatlantische Bündnis« bzw. die »Solidarität mit den USA« zu unterstützen. So auch der heutige Verleger der Weltwoche, der zuvor Chefredakteur von Springers Welt war und den Irakkrieg noch 2004 mit diesen Worten verteidigte:
“Die UNO schützt die Weltordnung nicht, zu deren Hüterin sie sich irrtümlicherweise erklärt. Sie ist im Gegenteil das Derivat eines Friedens, den amerikanische Truppen sichern”, weshalb “Europa auf die USA als hegemonialer Hüter der westlichen ‘Weltgewaltordnung’ nicht verzichten kann”.
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